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Neues Frachtkahnmodell trägt zur Förderung des Warentransports bei 

Ende der 1930er Jahre trat Cargill mit einer ganz neuen Idee in das Schiffsbaugeschäft ein: Ein Schiff ist effizienter als zwei. 

January 15, 2015

Das Handelsvolumen des Unternehmens war signifikant angestiegen und Cargill nutzte zur Verschiffung der Waren immer häufiger Binnengewässer. Bei seiner Suche nach Möglichkeiten, diesen Transportweg weiter zu verbessern, entdeckte der damalige Präsident John MacMillan jr. eine Alternative zum herkömmlichen Schlepper- und Frachtkahnmodell. Die bis dahin übliche Vorgehensweise, bei der der kleine Schlepper und der riesige Frachtkahn hintereinander einrasteten, sorgte nicht nur für eine geringe Transportgeschwindigkeit, sie erschwerte auch das Navigieren auf den engen und kurvenreichen Flüssen und Kanälen. Zudem stellte John MacMillan fest, dass die Fracht nicht effizient verstaut war und der verfügbare Platz weitaus besser genutzt werden konnte, beispielsweise um deutlich größere Getreidemengen zu transportieren.

John jr. – für seinen Erfindergeist und seine Begeisterung für Schiffe bekannt – schlug ein völlig neues Modell vor: die Verbindung der einzelnen Schiffe mittels Stahlseilen zur einer Einheit. Das Modell sah vor, den Frachtkahn zu vergrößern und in seinem Außenmaß an die Breite der zu passierenden Schleusen anzupassen und anstelle von Holz Stahl für den Bau der Außenwände zu verwenden. Durch den Schlepper sollte der Frachtkahn an Beweglichkeit und Geschwindigkeit gewinnen und auf dem Frachtkahn sollte zusätzlicher Frachtraum entstehen.

Es gab nur ein Problem: Die von Cargill beauftragten Lieferanten reagierten sehr zögerlich, als es darum ging, das Projekt zu übernehmen und die unkonventionelle Idee in die Tat umzusetzen. Schlussendlich entschloss sich Cargill dazu, die Durchführung des Projekts selbst in die Hand zu nehmen und mit dem Entwurf und Bau eigener Schiffe zu beginnen.

Der neue Frachtkahn vom Typ Carneida vereinfachte das Navigieren auf Wasserstraßen und ermöglichte es Cargill, größere Mengen landwirtschaftlicher Produkte auf sehr viel effizientere Weise von Betrieben aus dem Inland abzutransportieren – vom südlichen Teil des Eriekanals bis zu den Großen Seen und von dort aus bis hin zum Atlantik. Dieser Erfolg hatte weitreichende Auswirkungen: Er veränderte die Transportmethoden der Branche und diente gleichzeitig als Anreiz für weitere Innovationen, die darauf abzielten, den Transport landwirtschaftlicher Güter auf die globalen Märkte noch einfacher zu gestalten.