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Hilfe für Züchter zur Erhöhung der Überlebensrate von Ferkeln 

Mit einem erfinderischen Ansatz hilft Cargill Schweinezüchtern in den Niederlanden und in Deutschland, gesündere und produktivere Schweine zu züchten. 

January 01, 2015

Ein Wurf von zahlreichen lebendgeborenen Ferkeln sollte eigentlich jeden Schweinezüchter erfreuen. Leider wird gibt eine Sau bei einem größeren Wurf zwar mehr Milch, aber die Milchmenge pro Ferkel sinkt. Bei einem größeren Wurf kommt es daher meist zu einem geringeren Geburtsgewicht und einem langsameren Wachstum. Im Rahmen gemeinsamer Arbeiten mit Schweinezüchtern auf der ganzen Welt wurde Cargill auf dieses zunehmende Problem aufmerksam – vor allem in den Niederlanden und Deutschland.

Für Schweinezüchter sind Stärke, Größe und Einheitlichkeit wesentliche Qualitätsfaktoren. Um das Gewicht von unterfütterten Ferkeln auszugleichen, setzten viele Züchter auf Pflegesäue. Dafür war ein zeitaufwendiges Verfahren erforderlich, um die Pflegeferkel zu den Säuen zu bringen. Auch wenn das Pflegeverfahren erfolgreich war, blieben die Ergebnisse höchst unterschiedlich. Andere Optionen, beispielsweise Milchersatz, führten oft zu Krankheiten und verursachten damit weitere Gesundheitsprobleme.

Um den Schweinzüchtern das Züchten einer möglichst großen Zahl gesunder Schweine zu ermöglichen, führte der Geschäftsbereich Provimi von Cargill im Jahr 2010 eine innovative Futterlösung namens Neopigg™ RescueCare ein. Die Lösung umfasste Neopigg™ RescueMilk, einen Nahrungszusatz für neugeborene Ferkel. Er besteht aus Zutaten, die speziell aufgrund ihrer guten Verdaulichkeit und Entwicklung im Stoffwechseltrakt ohne Einsatz von Antibiotika ausgewählt wurden.

Damit die Ferkel den Nahrungszusatz auch aufnahmen, entwickelte Cargill Neopigg™ RescueCup, eine automatische Futterschale mit einem eingebauten Saugnippel. Diese Konstruktion erleichterte kleinen Ferkeln das Trinken, hinderte die Milch am Zurückfließen in das Rohr und sorgte dafür, dass die Milch rein blieb. Die Schweinezüchter installierten die Gefäße neben den säugenden Säuen, um Ferkeln, die von der Sau nicht genügend Milch bekamen, eine Ergänzungsnahrung anzubieten.

Um Ferkel ohne Sau zu ernähren, schuf Cargill Neopigg™ RescueDecks. Dabei handelt es sich um temperaturgeregelte Ställe, die unbegrenzte Mengen an Milchzusatz pumpten, damit unterernährte Ferkel problemlos einen guten Gesundheitszustand erreichten. Die Züchter konnten damit ganz auf Pflegesäue verzichten.

Im Jahr 2010 wurde die Neopigg RescueCare-Lösung bei Schweinezüchtern in Deutschland und den Niederlanden eingeführt. Sie sorgte dafür, dass die Züchter weniger Bedarf an Pflegesäuen hatten und weniger Zeit für die Aufzucht der Ferkel aufwenden mussten. Außerdem half sie dabei, ein höheres, einheitlicheres Gewicht zu erzielen und die Mortalitätsrate zu senken.

Provimi Rescue Pigs Inpage Laut Jan Brouwer, dem ersten Neopigg™ RescuePig-Nutzer in den Niederlanden, hat die Lösung die Mortalitätsrate der Ferkel auf seinem Hof um 4 % gesenkt.

Die Züchter berichteten, dass die Ferkel auch nach dem Abstillen weiter wuchsen. Der typische Gewichtsverlust nach dem Abstillen trat nicht mehr ein, weil sie sich bereits an das Fressen aus dem Trog gewöhnt hatten. Sie hatten auch vor dem Abstillen schon mehr Futter erhalten, sodass ihr Stoffwechselsystem auf das pflanzenbasierte Futter bereits eingestimmt war. Außerdem waren die in Neopigg RescueDecks aufgezogenen Ferkel – auch die anfangs eher unterentwickelten Tiere – beim Einzug in den Maststall bereits schwerer als ihre Stallgenossen. Dieser Abstand vergrößerte sich sogar noch.

Heute sind Neopigg RescueCare-Lösungen in mehr als 100 Bauernhöfen in den Niederlanden und Deutschland installiert – mehr als 5.000 weltweit. Im Durchschnitt wird die Mortalität der Ferkel damit um 3 % gesenkt. Da die Pflegesäue nun nicht mehr notwendig sind, werden von den Züchtern mehr Ferkel pro Sau gezüchtet. Damit steigt nicht nur der Jahresumsatz, sondern auch die Lebensqualität.