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Geduld ebnet den Weg nach China 

Um dem Unternehmen Anfang der 1970er Jahre den Markteintritt in China zu erleichtern, taucht eine Cargill-Führungskraft tief in die Kultur des Landes ein. 

January 15, 2015

1969 wirft Cargill ein Auge auf einen neuen Markt: China. Das Potenzial für neue Geschäftsmöglichkeiten war enorm, die kulturellen Hürden erschienen jedoch fast unüberbrückbar. Da die USA die Volksrepublik China nicht offiziell anerkannten, war es ihren Bürgern noch nicht einmal gestattet, das Land zu besuchen.

Das Unternehmen wusste, dass Geduld der Schlüssel zum Erfolg sein würde. In dieser Lage trat Jeremy Lang auf den Plan, ein abenteuerlustiger Geschäftsmann, der bei TRADAX beschäftigt war, dem in Europa ansässigen internationalen Geschäftszweig von Cargill. Lang war Staatsbürger des Vereinigten Königreichs, das die damalige chinesische Regierung anerkannte. Dadurch konnte er nach China reisen und die Kanton-Messe besuchen, die zwei Mal jährlich stattfindende chinesische Import- und Export-Messe – einer der wenigen Orte, an denen ausländische Einkäufer Kontakt zu chinesischen Verkäufern aufnehmen konnten.

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Da er die Einreisekontrollen in China passieren kann, besucht Jeremy Lang die Kanton-Messe jedes Jahr und legt so den Grundstein für die Arbeit von Cargill auf den asiatischen Märkten.

Bei seinen ersten Besuchen empfand Lang die Messe als schlecht organisiert und frustrierend, doch er knüpfte Kontakte und lernte die Kultur kennen. 1972 unterzeichnete US-Präsident Richard Nixon das erste gemeinsame Kommuniqué Chinas und der USA, das den Handel zwischen beiden Ländern ins Rollen brachte.

Im Juli 1973 wurde Lang nach Peking eingeladen, um den ersten Getreidekauf von Cargill in China abzuschließen. Dort traf er sich mit einer Gruppe von Verhandlungsführern der Regierung und verbrachte mehrere Tage damit, persönliche Fragen zu beantworten. In vielen asiatischen Kulturen ist es Brauch, zunächst eine persönliche Beziehung aufzubauen, bevor man wichtige geschäftliche Gespräche führt.

Am siebten Tag der Meetings sprach man endlich über Getreide. Drei Wochen später wurde eine Vereinbarung über 500.000 Tonnen Weizen geschlossen. Anschließend dauerte es weitere vier Wochen, bis man sich über die Exportbedingungen einigte. Am Ende war es Langs Beharrlichkeit, seiner ruhigen Sachlichkeit und umfassenden Erfahrung in China zu verdanken, dass der Handel zustande kam.

"Cargill gilt als einer der wichtigsten Investoren für China, weil die stark von der Landwirtschaft abhängige Ökonomie des Landes von Nahrungsmittelknappheit betroffen ist. Die vertikal integrierten Geschäftstätigkeiten des Unternehmens passen da wie angegossen."
– Jeremy Lang, Assistant General Manager, TRADAX

Aufbauend auf diesen bescheidenen Anfängen, umfasst das Geschäft von Cargill in China heutzutage zahlreiche Dienstleistungen und Branchen, deren Schwerpunkt auf der langfristigen Absicherung der Nahrungsmittelversorgung im ganzen Land liegt.

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Heute überwacht Cargill die Lieferkette vom Ei bis zum Huhn und vom Futtermittel bis zur Fleischverarbeitung und die Tiere werden auf Cargill-Betrieben in der ländlichen Provinz Anhui aufgezogen.

Chinas Wirtschaft wächst weiter und auch die Partnerschaft entwickelt sich stetig. Die neuesten Initiativen von Cargill beweisen das Engagement des Unternehmens für langfristige, nachhaltige Lösungen auf dem Landwirtschaftsmarkt: Cargill hilft Landwirten dabei, bewährte landwirtschaftliche Verfahren zu erlernen, verschafft Kindern in den abgelegensten ländlichen Regionen besseren Zugang zu Bildung und setzt in seinem gesamten, stetig wachsenden Geflügelfleischgeschäft hochmoderne Nahrungsmittelsicherheitsprotokolle um.